Das Konzept des „kostenlosen“ ÖPNV als Teil einer neuen vernetzten Mobilität, die dem Umweltverbund Vorfahrt einräumt, kann ein Beitrag sein, um eine weniger umweltschädliche Mobilität zu ermöglichen. Die Politik braucht aber mehr Mut, um solche Entscheidungen zu treffen. Auswirkungen von Fahrverboten können in diesem Kontext weniger gravierend sein als befürchtet. Ein Beispiel aus dem Autofahrerland USA zeigt, welche Erfolge möglich sind, wenn dem ÖPNV Vorfahrt eingeräumt wird. Seattle hat erfolgreich temporäre Fahrverbote auf einer Hauptverkehrsstraße eingeführt, um den ÖPNV erfolgreich zu stärken. Es gilt aber auch, was der Sprecher des Vorstandes des Rhein-Main Verkehrsverbundes (RMV), Prof. Knut Ringat, kürzlich gesagt hat: Erst Netzausbau, dann Nulltarif.
„Fossiles Denken schadet noch mehr als fossile Brennstoffe.“
Bank Sarasin
Der Beitrag beleuchtet das Thema auch vor dem Hintergrund der externen Kosten des (Auto-)Verkehrs und stellt einen Zusammenhang zu den Klimazielen her, auf die sich die Europäische Union, Deutschland und das Land Hessen nach der Pariser Klimakonferenz (COP21) verpflichtet haben.
The Global Mobility Index shows how people move in 100 cities around the world. This visualization focuses on three aspects of urban mobility for each city: congestion levels calculated using TomTom real-time traffic-monitoring data, commuting time, and the estimated percentage of trips that could be shared if citizens would be willing to wait five minutes to share a trip.
Die vollständige Dekarbonisierung der Energiesysteme einschließlich des Verkehrssektors, eine klimaverträgliche Stadtentwicklung und ein Wandel der Landnutzung bei gleichzeitiger Minderung des Verlustes von jährlich 15 Millionen ha Wald – das fordert der Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen (WBGU) der Bundesregierung angesichts des Klimawandels.
Dekarbonisierung der Energiesysteme: Die Herausforderung auf globaler Ebene ist gigantisch: Bei einem Plus von maximal 1,5 Grad bis zum Jahrhundertende dürfen nur noch 200 Gigatonnen Kohlendioxid emittiert werden. Bei aktuell 41 Gigatonnen CO2 pro Jahr weltweit wäre das Budget in fünf Jahren verbraucht. Es war einer der Gründe, warum Ende November 2017 mehr als 15.000 Wissenschaftler aus 184 Staaten die „World Scientists´ Warning to Humanity: A Second Notice“ veröffentlicht haben.
Unter der Überschrift „Eine historisch beispiellose Herausforderung“ ist in der XXL-Ausgabe der DVZ im Dezember 2017 eine Kurzfassung meines Beitrages „Über Klimawandel und Verkehr“ erschienen, in dem der Zielkonflikt von Wirtschaftswachstum und „Great Acceleration“ auf der einen Seite und Ökosystemleistung und Grenzen des Wachstums vor dem Hintergrund des „Anthropozän“ auf der anderen Seite erläutert wird.
Den ausführlichen Beitrag finden Sie auf dieser Website unter diesem Link
Regionalpolitiker, Bürgermeister und Gewerkschafter der Metropolregion fordern eine intensivere und zielorientiertere Politik für FrankfurtRheinMain. Die Gruppe, die sich zum Initiativkreis Metropolregion FrankfurtRheinMain zusammengeschlossen hat, plädiert in einer Stellungnahme zum Metropolgesetz der Landesregierung, den Regionalverband FrankfurtRheinMain für die Rolle eines zentralen Spielmachers zur Entwicklung der Region zu ertüchtigen, ihn handlungsfähiger zu machen, sein Gebiet zu erweitern und ein direkt gewähltes Parlament zu etablieren.
Nur auf diesem Weg könnten die aktuellen Herausforderungen nach Einschätzung der Unterzeichner etwa in den Bereichen Wohnungsbau, Verkehr und Landschaftsschutz in angemessener Abwägung lokaler und regionaler Belange, demokratisch legitimiert und auf Dauer gelöst werden.
Der Klimawandel verändert Europa: Hitzewellen, Niedrig- und Hochwasserstände und andere extreme Wetterereignisse zeigen, dass der Wandel an Dynamik gewinnt. Zugleich erfordert der Klimawandel die umgehende Dekarbonisierung unseres Wirtschaftssystems. Der Verkehrssektor, der heute immer noch so viel Kohlendioxid ausstößt wie 1990, muss in den nächsten Jahren emissionsfrei werden, sofern die Erwärmung des Erdklimas aus plus 1,5 Grad Celsius begrenzt werden soll. Doch Lobbyismus, mangelnde politische Führung und Entscheidungswille und die Fixiertheiten einer auto-orientierten Gesellschaft machen es unwahrscheinlich, das 1,5-Grad-Ziel einhalten zu können.
Mitte August dieses Jahres stürzen im Kanton Graubünden mehrere Millionen Tonnen Schlamm und Gestein ins Tal. Der Murgang, wie die Lawine aus Geröll, Schutt und Erdmaterial genannt wird, kostet acht Menschen das Leben und richtet im Dorf Bondo unterhalb des Piz Cengalo enorme Schäden an. Bis Mitte September gehen bei drei weiteren Erd- rutschen am 3600 Meter hohen Berg noch einmal mehr als eine Million Tonnen Schlamm und Gestein nieder.
Die Katastrophe in Graubünden steht für Extremereignisse, wie sie als Folgen des Klimawandels immer häufiger auftreten. Die Alpen, mit 200.000 km² Fläche das größte Gebirge Europas, sind davon in besonderem Maße betroffen. Die mittleren Temperaturen werden bis zum Ende des Jahrhunderts nach Einschätzung des Schweizer Bundesamtes für Umwelt um drei bis fünf Grad steigen. Aber schon heute tauen Dauerfrostböden (Permafrost) jenseits der 2500-Meter-Marke und Hänge rutschen ab.
Ethik der Mobilität 2017: Subventionen im Verkehr abbauen, defizitäre Flughäfen schließen, Bewusstsein schaffen über das Maß der Umweltbelastung im Verkehrssektor, Transparenz beim persönlichen CO2-Ausstoß und stärkere Regulierungen durch den Staat – diese Empfehlungen haben die Teilnehmer die 2. Diskussionsrunde „Ethik der Mobilität – wie viel Verkehr können wir noch verantworten?“ am Vorabend des Deutschen Mobilitätskongresses im House of Logistics and Mobility (HOLM) gegeben. Angesichts des unvermindert hohen CO2-Aussstoßes im Verkehrssektor und den Folgen des Klimawandels forderten die Diskutanten, schneller und entschiedener zu reagieren. Hessens Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir, sagte: „Das Richtige zu tun, ist das eine, dafür Mehrheiten zu erkämpfen und zu halten, das andere.“
Unter Leitung von Jürgen Schultheis, Senior Manager der HOLM GmbH, debattierten Werner Balsen (DVZ, Brüssel), Detlef Esslinger (Süddeutsche Zeitung), Martin Gropp (Frankfurter Allgemeine Zeitung) und Frank-Thomas Wenzel (Berliner Zeitung / Frankfurter Rundschau) in der Reihe „Ethik der Mobilität – wie viel Verkehr können wir noch verantworten?“ die Frage, welcher Verkehr ethisch verantwortbar ist und wie der Wandel hin zu einem weniger umweltschädlichen Verkehr möglich ist.
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Enz,
mit Interesse lese ich Ihren Kommentar über die deutsche Luftverkehrsabgabe wie übrigens so manche anderen Beiträge auch in deutschen Medien.
Offen gestanden komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn nach der allgemeinen Lesart sieht die Lage so aus: Ich zahle für ein Flugticket von Frankfurt nach Santa Cruz de la Palma rd 500 Euro zzgl Luftverkehrsabgabe von 7,50 Euro. Für ein Ticket von Frankfurt nach Melbourne muss ich rd 1400 Euro auf den Tisch legen zzgl 42 Euro Steuer.
Wir sprechen also von einer Belastung zwischen einem und drei Prozent.
Wenn es also stimmt, wie Sie und Ihre Kollegen argumentieren, würden deutlich mehr Menschen die Ziele ansteuern, sobald die Steuer wegfällt. Sind Sie ernsthaft davon überzeugt, dass ein Kunde auf einen Flug auf die Kanaren verzichtet, weil er wegen der Luftverkehrsteuer 7,50 Euro mehr zahlt oder seinen Plan verwirft, nach Australien zu fliegen, weil der Flug steuerbedingt 42 Euro mehr kostet?
Die Rechenleistung von Quantencomputern wird in den nächsten drei bis fünf Jahren als Serviceangebot nutzbar sein. In zehn Jahren werden Quantencomputer im Zusammenspiel mit herkömmlichen digitalen Rechnern durch ihre ungeheure Rechenleistung vollkommen neue Möglichkeiten für die Entwicklung etwa von neuen Medikamenten, der Analyse ferner Planeten und der Bearbeitung großer Mengen von Daten bieten. Davon ist William Hurley überzeugt, Managing Director bei Goldman Sachs.
Im Mai 2016 hatten mehr als 3000 Experten und Institutionen in Europa das Quantum Manifesto unterzeichnet. Darin heißt es: „This Manifesto calls upon Member States and the European Commission to launch a €1 billion flagship-scale initiative in Quantum Technology, preparing for a start in 2018 within the European H2020 researchand innovation framework programme. It is endorsed by a broad community of industries, research institutes and scientists in Europe.“
Hurley sprach am Freitag, 15. September, auf der me Convention in der Frankfurter Festhalle, die zum ersten Male als Kooperation von Digital- und Kulturkonferenz South by Southwest (SXSW) und Mercedes Benz zeitgleich zur Internationalen Automobilausstellung veranstaltet worden ist. Die SXSW, die seit 1987 in Austin (Texas) ausgerichtet wird, versteht sich als Messe für digitale Innovationen und als Treffpunkt für kreative Köpfe aus den Bereichen Digitalisierung, Kunst und Kultur.
Die me Convention hat sich bei der Premiere in diesem Jahr mit den Themen New Leadership, New Creation, New Realities, New Urbanism und New Velocity. Der gemeinsame Kongress von SXSW und Mercedes-Benz ist auf drei Tage angelegt.
In Frankfurt ist die erste me Convention mit einem Impulsvortrag von Buzz Aldrin eröffnet worden. Aldrin war nach Neil Armstrong der zweite Mensch, der im Verlauf der Apollo 11 Mission den Mond betreten hat. Aldrin appellierte am Freitag für mehr Verantwortung. Der Mensch möge mehr darüber nachdenken, was er tut.
Am Mittag sprachen Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg und Mercedes-Benz-Chef Dieter Zetsche über die Herausforderung der Zukunft, über die Vernetzung der Menschen in der virtuellen und realen Welt und über die Frage, wie mehr mehr Frauen in Führungspositionen gelangen können. Sandberg empfahl Eltern und vor allem Männern, neue Rollenbilder zu leben, die jungen Mädchen ein neues Selbstverständnis geben könnten. Ihre Empfehlung an die Männer: „Don´t buy flowers, do laundry!“
Am Nachmittag sprachen u.a Katherine Maher, Geschäftsführende Direktorin der Wikimedia-Stiftung, und Sarah Marie Thornton, vom Dynamic Design Lab an der Universität Stanford (USA). Thornton beschäftigt sich mit Algorithmen für autonome Fahrzeuge und der Frage, wie Software bei Zielkonflikten entscheidet.
Andrew Keen und Lea Steinacker, me Convention 2017, IAA, Frankfurt am Main, Bild: Jürgen Schultheis
Andrew Keen und Lea Steinacker, me Convention 2017, Expert Talk, Q&A, IAA, Frankfurt am Main, Bild: Jürgen Schultheis
Andrew Keen und Lea Steinacker, me Convention 2017, IAA, Frankfurt am Main, Bild: Jürgen Schultheis
Sheryl Sandberg, Geschäftsführerin (COO) von Facebook, und Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender Daimler Benz AG, me Convention 2017, IAA, Frankfurt am Main, Bild: Jürgen Schultheis
Sheryl Sandberg, Geschäftsführerin (COO) von Facebook, und Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender Daimler Benz AG, me Convention 2017, IAA, Frankfurt am Main, Bild: Jürgen Schultheis
Sheryl Sandberg, Geschäftsführerin (COO) von Facebook, und Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender Daimler Benz AG, me Convention 2017, IAA, Frankfurt am Main, Bild: Jürgen Schultheis
IAA Frankfurt, Festhalle, Mercedes Benz, Bild: Jürgen Schultheis
Die Mobilität der Zukunft basiert auf dem Zusammenspiel von Energie- und Verkehrswende, berücksichtigt den Ressourcen- und Energieaufwand für die Beförderung von Personen und Informationen und den für Transport von Gütern, reduziert die Raumwirkung von Verkehrsinfrastrukturen, entkoppelt Verkehrsmittel und Reisenden und vernetzt die jeweiligen Verkehrsmittel situationsabhängig und anlassbezogen für die schnelle und komfortable Reise von A nach B. Die Mobilität der Zukunft ermöglicht bei geringerer Umweltwirkung mehr Bewegung bei reduziertem Energieverbrauch und erhöhtem Komfort und steigert die Lebensqualität in Metropolräumen und in ländlichen Gebieten. Die Mobilität der Zukunft ist eine wichtige Säule im Konzept der Stadt von Morgen (Smart City / Smart Region).
Mobilität der Zukunft bedeutet im weiteren, umfassenderen Sinne, Verkehrs-, Informations- und Energiesektor als Einheit und damit systemisch zu betrachten. Erst im Zusammenspiel der einzelnen Sektoren und durch ihre Vernetzung entfaltet das Konzept die volle Bandbreite der Möglichkeiten.
Wie viel Verkehr können wir noch verantworten? Immer häufigere und längere Staus auf Autobahnen, kein reduzierter CO2-Ausstoß seit 1990, wachsende Stickoxid-Wolken in den Städten und steigender Ressourcenverbrauch: Unsere praktizierte Mobilität der Verkehr,, wie wir in kennen, entwickelt sich zu einer immer größeren Herausforderung für eine Wirtschafts- und Lebensweise, die ihre Verantwortung auch für künftige Generationen erkennt und dafür einstehen will.
Dieselgate und die Verabredung führender Autokonzern-Manager, keine ausreichend großen AdBlue-Tanks in moderne Autos einzubauen, haben die Aktualität ethischer Fragen erneut belegt. Hinzu kommt: Die Überlastung der Biosphäre, markiert durch den Earth Overshoot Day, wächst Jahr um Jahr, weshalb der Tag, an dem Ressourcen verbraucht sind, welche die Natur in einem Jahr wiederherstellen kann, immer früher im Jahr liegt. Weltweit war es 2017 der 2. August, in Deutschland war es der 24. April.
In der Reihe „Ethik der Mobilität – wie viel Verkehr können wir noch verantworten?“ diskutieren am
4. Oktober, 18 Uhr, im House of Logistics and Mobility (HOLM) Bessie-Coleman-Str. 7 Frankfurt am Main / Gateway Gardens
die Redakteure Werner Balsen (Deutsche Verkehrszeitung DVZ, Brüssel), Detlef Esslinger (Süddeutsche Zeitung, München), Martin Gropp (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt) und Frank-Thomas Wenzel (Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau, Frankfurt) im House of Logistics and Mobility (HOLM), Bessie-Coleman-Str. 7 in Frankfurt. Impulse für die Diskussion geben Hessens Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir, und Martin Schmied, Abteilungsleiter für „Verkehr, Lärm und räumliche Entwicklung“ im Umweltbundesamt. Moderation der Veranstaltung: Jürgen Schultheis.
Anmeldungen für die Veranstaltung „Ethik der Mobilität – wie viel Verkehr können wir noch verantworten“ im House of Logistics and Mobility (HOLM) bis 22. September unter dieser Mail-Adresse. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, die Anmeldung gilt als Eintrittskarte.