Mobility Design:
Der Mensch im Mittelpunkt
Triste Bahnhöfe, verwahrloste Haltestellen und eine in Teilen vernachlässigte Infrastruktur vor allem im schienengebundenen Personenverkehr sind heute Alltagserfahrungen der pendelnden Beschäftigten nicht nur in ländlichen Regionen. Der Begeisterung für die faszinierenden Möglichkeiten der Digitalisierung steht das merkwürdige Desinteresse für die Lebenswelt des mobilen Menschen gegenüber.
Dabei soll gerade dem öffentlichen Personenverkehr (ÖPNV), der auf diese schienengebundenen Mobilitätsangebote angewiesen ist, eine herausragende Bedeutung bei der Verkehrswende zukommen. Aber warum soll jemand auf die Bequemlichkeit seines Automobils verzichten und sich dieser Tristheit aussetzen, selbst wenn er übers Jahr gerechnet mindestens zwei Wochen im Stau steht? Eine Erkundung und eine Lobrede auf das Buch Mobility Design – Die Zukunft der Mobilität gestalten“.

Dabei ist wertvolle Zeit im Kampf gegen den Klimawandel verlorengegangen, was heute einen fundamentalen, in seiner Dimension und Reichweite neuen Zielkonflikt ausgelöst hat: Zwischen dem Erfordernis einerseits, umgehend und umfassend die Transformation zu einer nicht kohlenstoffbasierten Wirtschafts- und Lebensweise einzuleiten und der Tatsache andererseits, dass Demokratie Zeit braucht und zuweilen träge und langsam auf neue Anforderungen reagiert.