Bedarfsverkehre (On Demand Verkehre) haben in den vergangenen Jahren die Attraktivität des Öffentlichen Verkehrs erhöht. Wie die Mobilitätsangebote auf Dauer gesichert werden können, ist derzeit offen. Erste Dienste stellen den Betrieb zum Jahresende ein.
Wie können On Demand Verkehre auf Dauer finanziert werden? Diese Frage diskutieren wir am 30. Januar 2025, 16 Uhr, im Offenbach Institut für Mobilitätsdesign (OIMD) auf Einladung des Verkehrskontors FrankfurtRheinMain.
Es sprechen und diskutieren:
- Prof. Knut Ringat (Sprecher der Geschäftsführung des RMV)
- Wolfgang Inninger (Fraunhofer IML, Prien)
- Claudia Jäger (Direktorin des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain)
- Meinhard Zistel (Fachbereichsleiter ÖPNV-Finanzierung beim VDV)
- Andreas Maatz (Geschäftsführer Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach)
Moderation: Jürgen Schultheis, Inhaber Verkehrskontor FrankfurtRheinMain
Die Zahl der Teilnehmer*innen ist auf 50 Personen beschränkt, die Teilnahmegebühr beträgt 29.90 €. Anmeldung unter diesem Link.
Seit Anfang 2019 ist die Zahl der On Demand Angebote in Deutschland von zehn auf heute mehr als 80 Mobilitätsservices angewachsen. Mehr als 400 Fahrzeuge sind in diesem Jahr bundesweit unterwegs, in mehreren Teilprojekten inzwischen auch autonom auf Level 4. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben mit dem Testlauf eines autonomen On-Demand-Angebotes (NoWeL 4) in einem 25 km² großen Gebiet im Nordwesten der Stadt begonnen, die Hamburger Hochbahn AG erprobt das neue Angebot rund um die Außenalster (ALIKE). Hamburg setzt Fahrzeuge von HOLON und den ID.Buzz von Volkswagen ein. Der Rhein-Main Verkehrsverbund (RMV) und seine Partner machen seit fünf Monaten mit Fahrzeugen von NIO in Darmstadt und im Kreis Offenbach erste Erfahrungen (KIRA). Noch vor zwei Jahren war kein Level-4-Fahrzeug in Deutschland erhältlich.
Vor allem am Stadtrand, in peripheren oder ländlichen Räumen werden die Bedarfsverkehre in wachsendem Maße genutzt. Ältere, zum Teil mobilitätseingeschränkte Menschen schätzen den On Demand Service in besonderem Maße, weil er Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglicht und den Verzicht auf den eigenen Pkw erleichtert.
„Diese Entwicklung zeigt eindrucksvoll, dass die Branche den politischen Auftrag aus der Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes umsetzt: Die Verkehrsunternehmen und Verbünde sind dabei, überall in Deutschland neue Linienbedarfsverkehre anzubieten und bestehende Angebote auszubauen“, sagt der Präsident des Verbandes deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Ingo Wortmann.
So erfolgreich die Angebote sind – der Hopper der Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach (kvgOF) hat kürzlich den Millionsten Fahrgast befördert -, so gefährdet ist der Mobilitätsservice. Erste Mobilitätsangebote wie der efi, der On Demand Service in Leverkusen und dem Rheinisch-Bergischen Kreis, stellen den Betrieb zum Jahresende ein. Wie können wir On Demand Verkehre auskömmlich und auf Dauer finanzieren?
Die Diskussion des Verkehrskontors FrankfurtRheinMain am Donnerstag, 30. Januar 2025, wird in Kooperation und mit Unterstützung des Offenbach Instituts für Mobilitätsdesign (OIMD) und des Vereins zur Förderung der Verkehrswissenschaften in der Region FrankfurtRheinMain (VFV) organisiert.