Verzögern als Strategie: Automobilindustrie und Flottengrenzwerte

(Bild: T&E)
Die als Kompromiss getarnte neuerliche Niederlage der Politik auf EU-Ebene beim Thema Pkw-Flottengrenzwerte und Strafzahlungen ist ein weiterer Beleg für eine bald 50jährige erfolgreiche Lobbyarbeit der Automobilverbände VDA auf deutscher und ACEA auf europäischer Ebene. Mit bemerkenswerter Konsequenz behindern und verzögern die Autohersteller jeden Beschluss, um Verbrenner weniger gesundheits- und umweltschädlich zu bauen. Aktuelle Studien belegen die Strategie am Beispiel der Einführung des Katalysators und des Rußpartikelfilters.
Die europäischen Automobilhersteller haben nach Einschätzung der Nichtregierungsorganisation (NGO) Transport&Environment (T&E) „einen großen politischen Sieg errungen, als Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihren Forderungen nach einer Lockerung der in diesem Jahr in Kraft getretenen Emissionsziele und einer früheren Überprüfung der Rechtsvorschriften für 2035 im Rahmen ihres Plans zur Rettung der angeschlagenen Automobilindustrie nachgegeben hat.“
„Gib der Autoindustrie einen Zentimeter, und sie nimmt eine Meile“, sagt Julia Poliscanova, Senior Director bei Transport & Environment. .„Delay is the new denial“, sagt Prof. Henry Shue vom Merton College an der Universität Oxford. .