Jürgen Schultheis Bus2Bus Messe Berlin

Vorfahrt für den Bus

Der Bus als flexibles Verkehrsmittel für die Verkehrswende auf der Straße wird unterschätzt: Als Massentransportmittel nutzt der Bus die Straße als eine im Regelfall exzellent ausgebaute Infrastruktur, bei dem Emissionen ist der Bus selbst mit Verbrennungsmotor nahezu allen anderen Verkehrsmitteln überlegen und als elektrifizierte Variante im Blick auf Energieeinsatz und Transportkapazität praktisch konkurrenzlos. Der Bus ist ein Faktor für die multimodale Mobilität, deren Stärke im Verbund von Fuß- und Radverkehr, von Tram, U-Bahn und S-Bahn liegt und für On-Demand-Angebote von steigender Bedeutung sind. Bus2Bus, Messe Berlin, Verkehr, Jürgen Schultheis, Vorfahrt für den BusDas ist eine der Schlussfolgerungen, die ich als Verkehrsexperte und als Clustermanager Mobility in der House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH im Interview mit BUS2BUS kürzlich gezogen habe. Das Interview kann man und frau unter diesem Link nachlesen: https://di-ri.co/TySuz

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Diskussion über alternative
und emissionsfreie Antriebe

Die Verkehrswende wird ohne #Energiewende nicht gelingen. Und das in doppelter Hinsicht: Jeder Antrieb sollte angesichts des Klimawandels so schnell wie möglich emissionsfrei sein (nicht nur „klimaneutral“), und jeder Antrieb muss künftig im Sinne des Energiekonzeptes der Bundesregierung mit weniger Energie auskommen.

Aber wie kann das gelingen? Was uns heute bei Alternativen Antrieben im Verkehr zur Verfügung steht und welche Energieform sinnvoll nutzbar sind, das diskutieren wir beim 5. Virtuellen Meeting des Clusters Mobility in der House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH am Donnerstag, 2. November, 10 Uhr. Hier geht´s zur Anmeldung…

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Mobility Design:
Der Mensch im Mittelpunkt

Triste Bahnhöfe, verwahrloste Haltestellen und eine in Teilen vernachlässigte Infrastruktur vor allem im schienengebundenen Personenverkehr sind heute Alltagserfahrungen der pendelnden Beschäftigten nicht nur in ländlichen Regionen. Der Begeisterung für die faszinierenden Möglichkeiten der Digitalisierung steht das merkwürdige Desinteresse für die Lebenswelt des mobilen Menschen gegenüber.

Dabei soll gerade dem öffentlichen Personenverkehr (ÖPNV), der auf diese schienengebundenen Mobilitätsangebote angewiesen ist, eine herausragende Bedeutung bei der Verkehrswende zukommen. Aber warum soll jemand auf die Bequemlichkeit seines Automobils verzichten und sich dieser Tristheit aussetzen, selbst wenn er übers Jahr gerechnet mindestens zwei Wochen im Stau steht? Eine Erkundung und eine Lobrede auf das Buch Mobility Design – Die Zukunft der Mobilität gestalten”.

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Ein Gratis ÖPNV für Deutschland

Christian Grotemeier lehrt Mobilitätsmanagement und BWL an der Hochschule Rhein-Main. In einem Beitrag hat sich Grotemeier mit dem Thema “ÖPNV-Finanzierung und Klimaschutz verbinden: Ein neuer Finanzierungsansatz” beschäftigt (Link). Bedenkenswert sind seine Vorschläge allemal, soweit ich das überhaupt in der Tiefe beurteilen kann, begrüßenswert in jedem Fall, da wir seit Jahren (Jahrzehnten?) bei diesem Thema auf der Stelle treten. Womit wir beim Thema sind: Eines der hausgemachten Probleme bei der Konstruktion des Finanzierungssystems für den ÖPNV ist das inkrementelle Vorgehen. Die schrittweise und mutmaßliche Verbesserung im Finanzierungssystem löst aber kein Problem und schafft für die politischen Akteur*innen innerhalb des Systems der Legislaturperioden bestenfalls eine zeitweise Entlastung. Inkrementelles Vorgehen hat deshalb nur eine geringe „Lösungstiefe“.

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Mobilität der Zukunft
als komplexe Herausforderung

Die Frage ist sinngemäß wiederholt gestellt, bislang aber nur unbefriedigend beantwortet worden: „Wie sieht die Zukunft der öffentlichen Mobilität aus, und was bedeutet öffentliche, geteilte Mobilität für unsere Gesellschaft?“ Die Organisator*innen und Sprecher*innen der ersten Branchenveranstaltung unter der Überschrift „Zukunft Nahverkehr“ (#znv23) haben Anfang September in Berlin um Antworten gebeten – und sind reich belohnt worden. Was nicht zuletzt dem umfangreichen Programm geschuldet ist, in dessen Verlauf viele Einzelaspekte des Themas bei unterschiedlicher Flughöhe verhandelt worden sind: von technisch-betriebswirtschaftlichen Fragen über politische und soziale Aspekte der Mobilität bis hin zu gesellschaftlich-politischen Entwicklungen, die unmittelbar Einfluss auf unser Mobilitäts- und damit auch auf unser Verkehrsverhalten haben.

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Urteil zum Klimawandel: Energiekonzerne verletzen die Menschenrechte

Der Klimawandel verändert nicht nur die Umwelt in einem existenziell bedrohlichen Ausmaß, er verletzt auch die Menschenrechte. Deshalb ist es überfällig, über Ursachen und Verursacher, und Verantwortung und Haftung zu diskutieren. Diese Dimension der aktuellen Krise ist in Deutschland bislang nciht ausreichend erörtert worden.

Die Kritik, die gegen die Akteur*innen der Letzten Generation vorgebracht wird, trifft deshalb fälschlicherweise die Überbringer der schlechten Nachricht und nicht die Verursacher, um die es gehen sollte. Nicht die Straßenblockaden oder die Besetzung eines Weilers sind das vordringliche Problem, sondern die Verantwortung und die erfolgreiche Lobbyarbeit vor allem der Energiekonzerne, die seit Jahrzehnten wissen, welche Folgen es hat, wenn fossile Energieträger verbrannt werden. Und die Millionen von Dollar mit Erfolg ausgegeben haben, um die Erwärmung der Atmosphäre, die durch ihre Emissionen mit verursacht worden ist, zu verharmlosen und die Klimaforschung zu diskreditieren. Geld, das auch für Lobbyarbeit bei Regierungen und Parteien ausgegeben worden ist.

Dabei ist wertvolle Zeit im Kampf gegen den Klimawandel verlorengegangen, was heute einen fundamentalen, in seiner Dimension und Reichweite neuen Zielkonflikt ausgelöst hat: Zwischen dem Erfordernis einerseits, umgehend und umfassend die Transformation zu einer nicht kohlenstoffbasierten Wirtschafts- und Lebensweise einzuleiten und der Tatsache andererseits, dass Demokratie Zeit braucht und zuweilen träge und langsam auf neue Anforderungen reagiert.

Für diesen demokratischen Willensbildungsprozess sind Transparenz und die Einsicht, dass private Interessen nicht notwendig immer dem Gemeinwohl dienen, notwendige Voraussetzungen. Dazu gehört in Ausnahmesituationen auch das Recht zu zivilem Ungehorsam.

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Letzte Generation, Klimawandel, Climate Change. Michael Mann

Die Letzte Generation antwortet auf unser kollektives Versagen beim Klimawandel

Die Letzte Generation und ihre Aktivist*innen sind in den vergangenen Wochen einer Kampagne von Vertreter*innen nahezu aller Parteien und Journalist*innen vieler Medien ausgesetzt worden, die in ihrer Intensität einen Hinweis darauf gibt, dass die Protestbewegung offenbar den Kern eines existenziellen Problems getroffen hat. Es geht um unser Versagen beim Kampf gegen den Klimawandel, Kritiker der Letzten Generation und Polemiker gegen ihre Aktionen versuchen bislang erfolgreich, davon abzulenken.

Diejenigen, die da polemisieren und agitieren, die nach immer schärferen Maßnahmen rufen, um die Mitglieder der Letzten Generationen zu kriminalisieren und in die Nähe des Terrorismus zu bringen, sind häufig auch diejenigen, die nur allzu oft an maßgeblichen Stellen dafür verantwortlich sind, dass vergleichsweise wenig getan und entschieden worden ist, um eine absehbare, aber schon heute erfahrbare Umweltkatastrophe zu verhindern.

Empörung und Verzweiflung der Letzten Generation sind berechtigt, ihr Protest angemessen, wenn nicht überfällig. Unsere anhaltende Passivität angesichts des Klimawandels, unser stilles Mittun und unsere bemerkenswerte Ignoranz könnten als das eigentliche Verwerfliche in der aktuellen Lage verstanden werden – auch wenn über Formen des Zivilen Ungehorsams der Letzten Generation und einzelne Aktionen debattiert werden muss.

Warum das Aufbegehren und der Protest gegen eine allzu pragmatische Tagespolitik, gegen einen auf dauerhaftes Wachstum angelegten Kapitalismus und gegen unseren Konsumismus berechtigt ist, zeigt ein Rückblick auf 200 Jahre Klimaforschung und auf 50 Jahre vielfältigster und vergeblicher Warnungen vor den Folgen des Klimawandels und der Umweltzerstörung.

 

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Prof Dr Dr Frank Leymann, Jan-Rainer Lahmann, Dr Florian Neukart, Prof Dr Bastian von Harrach, Manfred Rieck, Oliver Haßa, Prof. Dr. Hendrik Bluhm, Prof. Dr. Tommaso Calarco, Prof. Dr. Sebastian Feld, Magdalena Hauser, Dr. Max Hoffmann, Matthias Imrecke, Dr. Gunther Kegel, Prof. Dr. Wolfgang Lechner, Dr Wolfgang Mergenthaler, Wilfried Reimann, Prof. Gerd Riegelhuth, Steffen Wischmann, Dr Johanna Barzen

Quantenrechner können den Verkehrssektor revolutionieren

Quantenrechner sind bei Optimierung, Machine Learning und Simulationen wesentlich leistungsfähiger als herkömmliche Digitalrechner. Das Potenzial der neuen Technologie ist enorm, der Nutzen für Anwendungen in vielen Branchen erwiesen oder bald nachweisbar. Die Finanzbranche setzt die Quantenrechner schon heute ein. Kaum weniger Potenzial haben die neuen Rechner aber auch im Verkehrssektor, etwa bei Routen- und Geschwindigkeitsoptimierungen im Straßenverkehr und in der Seeschifffahrt, bei der Entwicklung neuer Batterien für Elektroautos, in der Logistik wie in der Luftfahrt.

Den Durchbruch in der Technologie der Quantenrechner, wenn eine Rechenleistung von 1000 Qubits erreicht wird, erwarten ExpertInnen in den nächsten drei bis fünf Jahren. Das sind einige der wichtigsten Ergebnisse der Jahreskonferenz „Quantumcomputing in Aviation, Logistik und Mobilität“, die am 8. November im HOLM veranstaltet worden ist und erstmals in Deutschland beim Thema Quantumcomputing den Fokus auf den Verkehrssektor gerichtet hat.

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Dialog über Raumplanung und Verkehr

Raumentwicklung, Stadtplanung und Verkehr stehen im engen Zusammenhang. Wer Räume falsch entwickelt und Stadtplanung nicht an Quartieren ausrichtet, die Standorte für Einrichtungen der Nahversorgung sind, wird vermeidbaren Verkehr erzeugen, den niemand braucht.

Anlässlich der Cluster Jahreskonferenz “Zukunftsfähige Mobilität in einer lebenswerten Stadtregion” am 13. September im House of Logistics and Mobility (HOLM) in Frankfurt am Main haben wir Prof Dr Axel Priebs, Stellvertretender Präsident der Akademie für Raumentwicklung (ARL) in der Leibniz-Gemeinschaft, und Jens Deutschendorf, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen zum Gespräch eingeladen, um am Beispiel des „Großen Frankfurter Bogens“ deutlich zu machen, weshalb Wohnen und Mobilität zusammengedacht werden müssen.