„Apes of God“ ist mein Studioprojekt als Musiker, das nach vielen Jahren und allerlei Erfahrungen in verschiedenen Bands mit dem Ziel entstanden ist, Minimal Music, Ambient und Progressive Rock in einer Weise zu verbinden, wie es sie womöglich so noch nicht gegeben hat. Im Raum zwischen klassischen Formen der Rockmusik und klingenden, expressionistischen Klangbildern entwickelt Apes of God unter der Überschrift Ambient Trance Prog repetitive, atmosphärische und spannungsgeladene Motive und Soundlandschaften, die sich in permanenter Transformation verändern. Musik abseits des Mainstreams, der Hören wieder zu einem überraschenden und ereignisreichen Abenteuer machen möchte.
Miniatures in my Boudoir (aus Treated Nature)
“Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum”, schreibt Friedrich Nietzsche. Und womöglich ist es die einzige Weg, dem Wahnsinn der Welt standzuhalten. Er hat mich zum Titel des Studioprojektes inspiriert. In Menschliches, Allzumenschliches schreibt er: „Hat ein Gott die Welt geschaffen, so schuf er den Menschen zum Affen Gottes, als fortwährenden Anlass zur Erheiterung in seinen allzulangen Ewigkeiten. Die Sphärenmusik um die Erde herum wäre dann wohl das Spottgelächter aller übrigen Geschöpfe um den Menschen herum.“
PaterNoster IV

Der Paternoster in alten Gebäude der Frankfurter Rundschau war einer der letzten seiner Art in Frankfurt. Von der Nürnberger Firma Schmitt & Sohn Ende der 50er Jahre gebaut, hat das Transportmittel bis zum Abriss des FR-Gebäudes („Frankfurts Runde Ecke“ – ein Artikel von FR-Feuilletonchef Christian Thomas) Ende 2005/Anfang 2006 zuverlässig seinen Dienst verrichtet. Heute gibt es in Frankfurt nur noch Paternoster im Hauptgebäude der Goethe-Universität (ehemaliges IG Farben-Haus) und im Flemings Hotel, das in direkter Nachbarschaft des ehemaligen FR-Gebäudes am Eschenheimer Turm steht.

Die schweren Ketten, die die Kabinen getragen haben, erzeugten bei der Umfahrt im obersten und im untersten Stock bestimmte rhythmische Geräusche. 2005 habe ich mit einem Digitalrekoder eine Fahrt mit dem Paternoster aufgenommen und auf Basis einzelner Samples an einem Stück gearbeitet, das für mich eine akustische Erinnerung an das Gebäude, den Paternoster und meine Zeit in Frankfurter Rundschau ist. Zu hören ist neben den typischen Paternoster-Geräuschen auch der Baulärm vom angrenzenden Gelände des Fernmeldehochhauses, wo heute ein Luxushotel steht. Das Stück verstehe ich vor diesem Hintergrund auch als artifiziell aufgearbeitetes, akustisches Zeitdokumente.
Am Ende hat es 20 Jahre und vier Versuche gebraucht, um das Material in eine Form zu bringen, mit der ich zufrieden bin. Das Stück wird Mitte September veröffentlicht 2025.
Treated Nature

„Treated Nature“ ist 2017 aus einem simplen musikalischen Motiv heraus entstanden, das sich über ungezählte Improvisationen und Experimente zu einem Konvolut von 16 Stücken entwickelt hat. Musik abseits des Mainstreams, aber im Geiste jener begnadeten Musiker*innen, die im weitesten Sinne den Progressive Rock, die Minimal und die Ambient Music, aber auch den Industrial repräsentieren – Musiker*innen wie Robert Fripp, Laurie Anderson, David Sylvian, Brian Williams, Trent Reznor und Steve Reich, die mich seit den 1970er Jahren unvermindert faszinieren und inspirieren.
Children of Imagination (Schluss)

Die Illustrationen zu einem Teil der 16 Stücke, die im Booklet zu sehen sind, hat Max Schultheis beigetragen. Illustrationen, die dem Charakter und dem Sound der Stücke ein Bild geben, das den akustischen Eindruck um einen visuellen Impuls verstärkt. Es ist ohne Zweifel ein besonderes Unternehmen, wenn der Vater mit dem Sohn gemeinsam an einem Kunstprojekt arbeite, in diesem Fall war es für mich schon deshalb außerordentlich, weil sich Musik und Bilder wunderbar ergänzen.


Die Illustrationen gibt es unter diesem Link zu sehen, die 16 Stücke sind auf Bandcamp verfügbar.
