Die schweren Ketten, die die Kabinen getragen haben, erzeugten bei der Umfahrt im obersten und im untersten Stock rhythmische Geräusche. 2005 habe ich mit einem geliehenen Digitalrekoder – die Geräte waren damals noch recht teuer – eine Fahrt mit dem Paternoster aufgenommen und auf Basis einzelner Samples an einem Stück gearbeitet, das für mich eine unkonventionelle, akustische Erinnerung an das Gebäude, den Paternoster und meine Zeit in Frankfurter Rundschau ist. Zu hören ist neben den typischen Paternoster-Geräuschen auch der Baulärm vom angrenzenden Gelände des Fernmeldehochhauses, wo heute ein Luxushotel steht. Das Stück verstehe ich vor diesem Hintergrund auch als artifiziell aufgearbeitetes, akustisches Zeitdokumente.
Am Ende hat es 20 Jahre und vier Versuche gebraucht, um das Material in eine Form zu bringen, mit der ich zufrieden bin. Das Stück veröffentliche ich auch aus Anlass des 80. Geburtstags der Frankfurter Rundschau im September 2025.

